UNBEHOLFENHEIT AKZEPTIEREN

Wichtig ist, dass Sie versuchen, ein besseres Leben zu führen, nicht ein perfektes Leben. Das müssen Sie Ihrem Geist sagen.

Damit will ich aber nicht sagen, dass Sie nur halbherzig studieren oder unordentlich arbeiten können. Wenn ich sage: "Sie müssen kein komplettes oder perfektes Leben führen", könnte es sein, dass manche Menschen eine zu nachsichtige Haltung einnehmen und glauben, dass es in Ordnung ist, wenn ihre Arbeit nicht das Beste ist, was sie leisten können, und nach dieser Annahme handeln, nur um anschließend von ihrem Chef getadelt zu werden. Sie könnten dann depressiv werden und den Drang verspüren, Selbstmord zu begehen.

Um dies zu verhindern, möchte ich daher klarstellen, dass ich nicht empfehle, lax zu studieren oder zu arbeiten.

Aber wenn jemand von Ihnen unter Gewissensbissen leidet und sich aus irgendeinem Grund so schwere Vorwürfe macht, dass er nachts nicht schlafen kann, dann möchte ich Ihnen sagen, dass Sie nicht nur nach Perfektion streben sollten. Achtzig Prozent Perfektion ist in Ordnung; versuchen Sie irgendwie, diese schwierige Zeit zu überstehen. Es ist wichtig, dass Sie sich für ein besseres Leben entscheiden, nicht für ein vollkommenes und perfektes Leben, ein Leben ohne Fehler und Makel.

Auch wenn Sie sich spirituell in Richtung Buddha oder Gott entwickeln wollen, sind Sie nicht selbst ein Buddha oder Gott. Solange Sie in dieser Welt leben, können Sie nicht vermeiden, jeden Tag Fehler zu machen und Leid zu erfahren. Daher sollten Sie danach streben, ein besseres Leben zu führen.

Wir Menschen sind zwar die Kinder von Buddha und Gott, aber wir sind unvollkommene, ungeschickte Geschöpfe in dieser Welt. Wir sollten dies erkennen und uns damit abfinden, dass wir um unser Leben kämpfen müssen. Sie dürfen so sein, denn Sie befinden sich gerade im Seelentraining und lernen in der Schule der Seele. Es ist wichtig, dass Sie Ihre Unvollkommenheit ertragen und ein vergebendes Herz pflegen.

Aus "Die Gesetze der Großen Erleuchtung" von Ryuho Okawa